Inhalt der Romanfolge Teil 1 Meineid Willy Ranke hofft, als Soldat dem Dreck und Elend der Arbeit in einer Gießerei entfliehen zu können. Er träumt von Ruhm und Ehre. Im Ersten Weltkrieg erlebt er die Brutalität und Sinnlosigkeit der Gefechte der letzten Kriegsmonate in Frankreich. Als gehorsamer Soldat gerät er in den Bannkreis der Offiziere, die Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermorden. Sie missbrauchen Ranke, um Leutnant zur See Suchon, den Mörder von Rosa Luxemburg, zu schützen. Im Mordprozess tritt Ranke als Kronzeugen auf. Er benennt dem Gericht einen Reserveoffizier als Mörder. Teil 2 Verrat Als Dank für seinen Meineid wird Ranke als Zivilagent in die Sicherheitspolizei übernommen. Er nimmt am Kapp-Lüttwitz-Putsch teil. Als Agent Provocateur ausgebildet, ermöglicht er die gewaltsame Zerschlagung einer Großdemonstration vor dem Reichstag. Im Kugelhagel der Sicherheitspolizei finden 42 Demonstranten den Tod. Später ist Ranke in einen Fememord eines Ringve...
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Der Protagonist Willy Ranke ist frei erfunden. Die historischen Ereignisse, mit denen er konfrontiert wird und viele Personen, die sein Handeln beeinflussen, sind real, von mir sorgfältig in Archiven recherchiert und ihre Darstellung im Roman mit den Angaben namhafter Historiker abgestimmt. Die Romanfigur Willy Ranke orientiert sich an umfangreichen persönlichen Darstellungen des Arbeiters Willy Grantke und den zum Teil widersprüchlichen Erinnerungen von Zeitzeugen zu seiner Person. Ich danke meinem Freund Günter dafür, dass er mir den Nachlass des Willy Grantke schenkte und mich auf dessen widerspruchsvollen Lebensweg aufmerksam machte. Lebensverhältnisse in Keula in den 20iger Jahren Lehrzeugnis von Willy Grantke 1914 Lebenslauf von 1959: Grantke verschleiert seinen Berlinaufenthalt
Leben der "Massen"
Elendes Leben in der Stralauer Vorstadt In den Hinterhäusern bestanden die Wohnungen aus einer Küche, einem Schlafzimmer und manchmal noch einer Kammer. Beheizbar war nur die Wohnküche, wo sich auch das Familienleben abspielte. Nur ein geringer Teil der Wohnungen war an das sanitäre System angeschlossen. Die meisten Gründerzeitbauten wurden erst in den 1920er-Jahren mit Sanitäreinrichtungen nachgerüstet. Meist teilten sich mehrere Mietparteien eine Toilette auf dem Gang oder im Treppenhaus. Die oft mangelhaften hygienischen Zustände, Kälte, Feuchtigkeit und Dunkelheit verursachten ein gesundheitsschädliches Wohnklima, das sich in den Wohnungen im Tiefparterre und Dachgeschoss noch verschärfte. Dennoch mussten die Bewohner 25 bis 30 Prozent ihres Einkommens für die Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen ausgeben. Um die Mieten finanzieren zu können, wurden die zusätzlichen Räume der beengten Wohnungen meistens wieder untervermietet oder Betten an sogenannte Schlafgänger vermietet. Einen so...
Der Mordprozess
Eine Kopie der Akten mit den Protokollen der Hauptverhandlung jetzt im Bundesarchiv Die erste Vernehmung des Grantke mit wahrheitsgemäßen Aussagen Ab 10. April lügt Grantke bei Vernehmungen wie beauftragt Grantkes Lüge vor Gericht: Ein "übersehener" Fehler: Der Täter schoss in die linke Schläfe! Auf solche Fragen ist Grantke nicht vorbereitet